Nach langer Zeit möchte ich mal wieder einen Gedankenkarussel Beitrag veröffentlichen. Dieses Mal geht es mir um den Austausch mit Autor*innen.
Autor*innen sind nur einen Klick entfernt
Schon als Facebook noch die Hauptplattform war, hatten und haben viele Autor*innen ein Profil, auf dem man kommentieren und über das man sie anschreiben kann. Als Leser*in und Blogger*in finde ich das natürlich großartig, denn es gibt mir die Möglichkeit in Austausch mit denjenigen zu gehen, deren Werk mich beschäftigt und begeistert.
Durch Instagram habe ich das Gefühl sind noch mehr “Schranken” gefallen. Man kann die Autor*in mal schnell in der Story oder Post verlinken oder ihr eine DM schreiben und erwartet dann oft auch eine schnelle Reaktion, zumindest auf die DM.
Der Tonfall machts
Was das für den Autor*in bedeuten kann, dazu habe ich einige Autor*innen angeschrieben. Oft ist es so, dass einige Stunden pro Tag für das Beantworten der Nachrichten aufgewendet werden, denn es gibt erstmal seeehr viele Nachrichten und anstatt zu schreiben ist der Autor*in plötzlich hauptsächlich damit beschäftigt DMs zu beantworten. Ava Reed und auch andere Autor*innen haben frei heraus gesagt, dass sie den Austausch mit ihren Fans sehr sehr schätzen, aber damit kommen wir auch zu Punkt 2: Was sind denn das für Nachrichten, die Autor*innen erhalten?
Viele Nachrichten sind sicherlich toll und man freut sich, wenn man mit “seinem” Buch Leser*innen begeistern kann. Das motiviert sehr! Einige Nachrichten finde ich vom Wert her allerdings “schwierig” und wenig wertschätzend. Wenn jemand schreibt “Lese gerade dein Buch. Bis jetzt gefällt es mir nicht so. Vielleicht wird es noch besser” frage ich mich schon, was das demjenigen/derjenigen bringt, die das dem Autor*in schreibt bzw. was der Empfänger*in daraus herausziehen soll. Aus solch einem Feedback kann niemand etwas mitnehmen. Und was um Himmels Willen soll ein*e Autor*in darauf antworten?
Außerdem stelle ich mir gerade vor, wie ich einfach zu einer fremden Person auf der Straße gehe und ihr ins Gesicht sage “Ich habe bei dir im Geschäft eines deiner selbstdesignen Kleidungsstücke gekauft. Das taugt wohl nichts, aber vielleicht gefällts mir irgendwann noch.” Würde man wohl eher auch nicht tun 🙂
Bei Ada gibt es dazu auch einen sehr aktuellen Instagram Post und Nachrichten, die mich sprachlos machen. Mit ihrem Einverständnis hier ein Screenshot einer dieser Nachrichten:
Manchmal habe ich einfach das Gefühl, das Internet macht sehr anonym und man vergisst: Was im realen Leben unhöflich ist, ist auch im Netz unhöflich. Und wenn es richtiggehend beleidigend wird, hört es finde ich ganz auf.
Verlinkung von Autor*innen bei Rezensionen
Zusätzlich gab es dazu noch die Diskussion über die Verlinkung von Autor*innen bei negativen Rezensionen. Ich muss gestehen, dass ich das anfangs auch gemacht habe.
Aber warum eigentlich? Der/Die Autor*in weiß, dass sie mit ihrem Werk nicht alle Leser*innen begeistern kann und wird sich sicherlich auch immer mal wieder mit Kritikpunkten auseinander setzen. Aber dann, wenn es passt und vielleicht nicht, wenn der Abgabetermin kurz bevorsteht und man nicht drei Mal hören möchte, wie blöd doch die eigenen Bücher sind.
Und nun?
Was man nun aus dem Artikel mitnehmen kann? Einfach die Grundregeln der Kommunikation: Höflich und freundlich sein und einfach mal kurz nachdenken, ob das, was man gerade schreibt gut begründet, sachlich und freundlich ist. 🙂
Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee
Hallo liebe Desiree,
ich finde es unglaublich wichtig die Wertschätzung und den Respekt gegenüber anderen nicht zu verlieren.. Und das gilt für so ziemlich alle Lebenssituationen. Sicherlich fällt es im anonymisierten Internet noch leichter einfach seine Worte auszusprechen/niederzuschreiben. Aber auch im normalen Alltag ist mir schon des Öfteren aufgefallen, dass manche Menschen nicht groß nachdenken, bevor sie anderen ihre Meinung kundtun.
Kritische Meinungen sind wichtig, sie helfen uns zu wachsen und besser zu werden. Aber dabei sollte doch auch stets darüber nachgedacht werden, ob die Kritik konstruktiv ist und wie man sie auch am besten formuliert.
Dein Beispiel zeigt perfekt, wie man es eben nicht machen sollte.
Es hilft, wenn man sich nur mal kurz in das Gegenüber versetzt. Wie würden diese Worte auf mich wirken? Ein Autor/eine Autorin hat oft viel Mühe und Zeit in das eigene Werk gesteckt. Viel darüber nachgedacht, vielleicht recherchiert, mehrfach überarbeitet. Es gehört Mut dazu ein Buch zu veröffentlichen. Es ist einfach nicht fair das mit nur wenigen Worten abzutun.
Ein schöner Beitrag von dir :o)
Liebe Grüße
Tanja
Desiree - Romantic Bookfan
Liebe Tanja,
ja, gerade das Hineinversetzen, wenn die Person einem gegenübersitzen würde, hilft glaube ich sehr, um seine Worte nochmal kurz zu überdenken. Kritik finde ich auch sehr wichtig, aber eben konstruktiv und nicht auf einer persönlichen, angreifenden Ebene.
Liebe Grüße
Desiree
Susanne
Hallo Desiree,
ich lese öfter von solchen Nachrichten und bin jedes Mal verwirrt und geschockt, warum man so was schreibt…
Ich weiß nicht, ob ich besser erzogen oder anders erzogen bin, aber mir würde es im Traum nicht einfallen etwas ähnliches an Autor*innen zu schreiben. Außerdem habe ich auch noch nie eine*n Autorin*in in einer schlechten Rezension verlinkt. Weiß gar nicht, warum ich das tun sollte…
Ich wünsche dir ein tolles Wochenende!
Deine Susanne
Desiree - Romantic Bookfan
Liebe Susanne,
das ist toll, dass du das genauso siehst. Ich nehme an, den Personen ist teilweise gar nicht klar, was sie mit ihren Nachrichten anrichten. Ich hoffe, dass die ganzen Diskussionen um das Thema für etwas mehr Sensibilisierung sorgen!
Liebe Grüße
Desiree
Dana
Hallo liebe Desiree,
ein toller Post!
Ich finde es auch unglaublich, was manche Lesende Autor*innen so für Nachrichten schicken – wie kommt man auf die Idee, einer Person privat zu schreiben, dass man ihr Buch nicht mag?! Ich habe die Diskussion teilweise auch mitbekommen und mir fehlt ziemlich das Verständnis dafür.
Auch Autor*innen bei negativen Rezensionen nicht zu markieren finde ich absolut einleuchtend. Geschmäcker sind letztendlich verschieden und Autor*innen sollten selbst entscheden dürfen, ob und wann sie sich mit Kritik auseinandersetzen. Natürlich dürfen negative Rezensionen geschrieben werden, die richten sich nur eben an andere Leser*innen.
Toll zusammengefasst!
Liebe Grüße
Dana
PS: Ich veranstalte nächstes Wochenende einen Lesemarathon, vielleicht hast du ja Zeit & Lust, mitzumachen – ich würde mich freuen! 🙂
Desiree
Liebe Dana,
Danke für deinen Kommentar! Ich kann es auch nicht nachvollziehen und ich verstehe, dass das den Autor*innen zusetzt!
Liebe Grüße
Desiree
Aleshanee
Schönen guten Morgen!
Zurzeit scheint dieses Thema wieder einige Blogger zu beschäftigen … ich hab in letzter Zeit einige Beiträge dazu gesehen. Schon schade, dass Respekt und Wertschätzung da oft fehlen, von beiden Seiten.
Ich bin zwar auch auf Instagram, aber wirklich nur wenig – an sich poste ich da nur meine Beiträge *lach* Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es da zu unnötigen und überflüssigen Schreibereien kommt. Ich krieg auch ab und an Nachrichten, bei denen ich nur den Kopf schütteln kann ^^
Ich hab deinen Beitrag heute gerne auch in meiner Stöberrunde verlinkt 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Desiree
Liebe Alex,
Danke für deinen Kommentar. Ja, Kopf schütteln ist bei manchen Nachrichten das Einzige, was man machen kann.
Liebe Grüße
Desiree