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Rezensionsexemplar, daher als Werbung zu kennzeichnen

Nach dem Tod seines besten Freundes zieht sich Eric immer weiter in eine traumartige Welt zurück. Er fühlt sich verloren und isoliert, bis Haru, ein Junge, den er letzten Sommer in Japan kennengelernt hat, plötzlich wieder auftaucht. Haru gibt Eric Halt und schenkt ihm ein Gefühl der Nähe, das ihm seit Langem fehlt. Doch niemand außer Eric kann Haru sehen, und während die beiden mehr Zeit miteinander verbringen, beginnen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie zu verschwimmen. Eric muss sich entscheiden, ob er sich der Wirklichkeit stellt – auch wenn das bedeutet, Haru für immer zu verlieren.

Erics Geschichte ist geprägt von einer träumerischen Atmosphäre, in der Realität und Fantasie vermischt werden. Das führt natürlich auch dazu, dass man sich als Lesender immer wieder die Frage stellt, ob etwas nur in Erics Kopf stattfindet. Die Geschichte schafft eine melancholische, fast surreale Stimmung, die gut zu Erics innerer Zerrissenheit passt. Die Sprache ist poetisch, doch die Handlung bleibt oft schwer fassbar bzw. ist vom Erics Alltag geprägt. Besonders die Frage, ob Haru real ist oder nur in Erics Kopf existiert, bleibt sehr vage.

Auch Haru selbst bleibt schwer zu greifen. Er wirkt mehr wie eine Idee als eine echte Person. Ich denke, dass sich der Autor bewusst dafür entschieden hat und es spiegelt gut Erics chaotische Gefühlswelt wieder. Allerdings wirkt Haru einfach sehr unreal.

Ich warte auf dich, Haru ist ein Buch, das mit seiner träumerischen Art einen ganz speziellen Stil hat. Ich mag es allerdings nicht so gerne, wenn Fragen offen bleiben, auch wenn das zur Geschichte passt.