Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich gerne mit Euch über das Thema persönlicher Kontakt zu Autoren sprechen, wobei ich das “persönlich” auch auf Kontakt in Social Media beziehe.
Ich hatte vor Kurzem eine Situation, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Ich wollte eine Autorin zwecks Werbung für ihr Buch kontaktieren (Aktion war mit dem Verlag abgesprochen) und habe festgestellt, dass es eigentlich keinen Weg gibt, die Autorin schnell und einfach zu erreichen. Ungewöhnlich wie ich fand, denn die Autorin ist in den Zwanzigern und eine deutsche Autorin.
Nun habe ich mich selbst dabei erwischt zu fragen:
- Bin ich durch Social Media schon zu verwöhnt? Erwarte ich inzwischen, Autoren fast zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichen zu können (ok, etwas übertrieben ;-))?
- Oder gehört es eigentlich inzwischen zum Job und für die Vermarktung des Buches dazu?
Social Media als günstiges Buchmarketing?
Ja, es gibt sehr viele Autoren, die auf Social Media aktiv sind. Sie haben ein Facebook-Profil, posten Fotos auf Instagram und twittern fleißig. Es gehört für viele inzwischen dazu und natürlich nutzen die Autoren Social Media für Marketingzwecke und stellen z.B. ihre neuen Buchbabys vor, posten Zitate oder Coverschnipsel.
Und ja, man hat sich als Leser daran gewöhnt, mitten dabei zu sein, wenn eine neue Story entsteht oder die Autorin auf Lesereise ist.
Ich finde es auch essentiell das Autoren dies tun, denn die Verlage können sich nur auf wenige Spitzentitel konzentrieren während der Autor seine ganze Energie in das eigene Baby stecken kann. Außerdem ist die Vernetzung zu Lesern und der persönliche Kontakt sehr wichtig, denn finde ich als Leser einen Autor sympathisch, schaue ich mir auch eher an, was er gerade veröffentlicht hat. Ich persönlich finde Facebook einer der wichtigsten Kanäle dafür, aber sicherlich ist es für Autorin auch der Zeitintensivste.
Betreuen die Autorin ihre Profile selbst?
Die meisten Autoren kümmern sich selbst um alle Social Media Aktivitäten. Für die Authentizität finde ich das auch eine gute Sache. Ich vermute allerdings, dass (ausländische) Bestsellerautoren eher einen Profi dafür an der Hand haben, der rund um die Uhr für sie online ist und Anfragen von Fans beantwortet.
Da ich selbst in dem Bereich arbeite, weiß ich, dass das wirklich ein Vollzeitjob ist und eigentlich wollen die Autoren ja etwas ganz anderes, nämlich Zeit haben, um neue tolle Bücher zu schreiben. Deswegen kann ich durchaus verstehen, dass man nicht immer innerhalb von wenigen Minuten antworten oder auf wirklich allen Netzwerken aktiv sein kann (dafür sind es inzwischen auch wirklich zu viele).
Mein Fazit
Doch ich finde schon, dass der Autor seinen Lesern eine Kontaktmöglichkeit bieten sollte und wenn es eine schöne Emailadresse ist, die in Hochzeiten mit einem Auto-Reply versehen ist, dass man z.B. gerade auf Lesereise ist und es ein paar Tage dauern kann, bis man antwortet. Gerade für Blogger finde ich das wichtig. Und ja, ich finde auch ein Facebook-Profil gehört schon fast zum Standard dazu. Also,
JA, meine Erwartungshaltung im heutigen digitalen Zeitalter ist es tatsächlich, zumindest EINE Möglichkeit der schnellen Kontaktaufnahme anzubieten. Das kann auch einfach nur eine Emailadresse sein, wo ich aber nach einiger Zeit auch tatsächlich eine Antwort erhalte.
Doch ich bin neugierig:
Moyas Buchgewimmel
Hi Desiree,
Also ich bin da ganz bei dir. Autoren müssen ja nicht überall aktiv sein, aber ich finde es doch schön, wenn man von ihnen mehr mitbekommt als nur das Buch das sie geschrieben haben. Ich finde es spannend den Menschen hinter einer Geschichte ein bisschen kennenlernen zu können, selbst wenn er hinter dem großen Ozean lebt. Hin und wieder stolpere ich aber auch auf so ganz Stille Exemplare, die haben weder eine Website für mehr Informationen, noch Social Media. Inzwischen bin ich wohl doch so an all die möglichen Kanäle gewöhnt, dass es mich ein wenig irritiert, wenn Autoren online nirgends präsent sind. Finde ich einfach schade, weil man ihnen so auch gar nicht schreiben kann: “Mensch, dein Buch hat mich umgehauen!” Vielleicht gibt es Autoren die das gar nicht interessiert, aber alle die ich kenne und kontaktiert habe, freuen sich immer.
Liebe Grüße,
Sam
Aleshanee
Huhu!
Hm, eine gute Frage … also ich finde es schon toll, wenn man Autoren auf Facebook oder twitter sieht und sie sozusagen nah am Leser sind und sich auf Kontakte einlassen – andererseits bin ich jetzt nicht so, dass ich immer einen Kontakt suchen würde.
Besondere Aktionen mache ich eigentlich nicht, wo ich einen Kontakt zu einem Autor herstellen müsste, deshalb ist mir das noch nie wirklich aufgefallen.
Also gefehlt hat es mir bisher nicht, aber ich freu mich schon, wenn es die Möglichkeit gibt 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Desiree - Romantic Bookfan
Hallo Alex,
ja, ich finde man freut sich, wenn man seinen Lieblingsautoren folgen kann und immer ein bissl was mitbekommt, woran sie gerade arbeiten. Das bringt einen dem Autor schon näher wie ich finde.
Liebe Grüße
Desiree
Christina
Hallo Desiree,
dies ist mein erster Kommentar hier auf deinem Blog 🙂
Zuerst einmal finde ich dein gewähltes Thema sehr gut und vorallem auch passend zur heutigen Mediennutzung ?
Ich bin absolut deiner Meinung, dass quasi jeder Leser (gerade die junge Generation) schon automatisch davon ausgeht Autoren auf Social Media Plattformen zu finden. Man kann es positiv, aber auch negativ sehen. Das negative wäre wahrscheinlich die selbstverständliche Erwartung, dass ein Autor in der heutigen Zeit im Internet vertreten sein müsste. Mal abgesehen davon – wie du ja auch schon angemerkt hast – dass es sehr viel Arbeit kostet permanent aktiv zu bleiben, wenn man “nebenbei” noch an seinem neusten Werk arbeitet. Positiv zu betrachten ist natürlich, dass der Autor die Werbung für das neue Werk so intensiv wie möglich gestalten kann und die Leser einfach die Möglichkeit haben, den Autor ein klein wenig kennenzulernen.
Ich finde zwar, dass man nicht überall aktiv sein muss (geht ja praktisch auch gar nicht wirklich) aber wenigstens eine Plattform ist immer ganz schön. Sei es Facebook oder die eigene Homepage. Eine Kontaktmöglichkeit ist definitiv vorteilhaft (für beide Seiten, wie ich finde).
Diese Tatsache macht die Autoren auch irgendwo ein Stück noch sympathischer hab ich das Gefühl und freue mich jedes mal wenn ich einen (für mich) neuen Autor/ Autorin auf Social Media entdecke.
Liebe Grüße,
Christina
Desiree - Romantic Bookfan
Hallo Christina,
genau so geht es mir auch. Ein Autor muss nicht überall unterwegs sein, aber eine Plattform würde ich mir schon wünschen.
Liebe Grüße
Desiree
Evy
Schwierige Frage. Ja, für mich ist ein Autor nur “real”, wenn er eine Homepage oder eine FB-Seite hat. Ansonsten könnte es nur ein Pseudonym sein, sogar mehrere Autoren, um Geld damit zu machen. Das macht einen Texte nicht schlechter, aber ich will, dass meine Meinung gehört wird, weil ich mir die Arbeit mache, darüber zu schreiben.
Andererseits: Wer will ständig verfügbar sein, nur, weil er ein Buch geschrieben hat? Ein Chemie-Ingenieur ist auch nicht ständig ansprechbar, nur, weil er ein gutes Produkt entwickelt hat. Es ist nicht so, dass man Autor wird und gratis ein Stück Verlust der Privatsphäre bekommt 🙂 Ich glaube, es kann beim Schreiben hindern, wenn man mit positiven und negativen Nachrichten konfrontiert wird und man muss lernen, damit umzugehen.
Daher: Aus Lesersicht ein klares Ja, aus Autorensicht ein genauso klares “Bitte nicht!”
Desiree - Romantic Bookfan
Hallo Evy,
vielen Dank für deine Meinung. Ja, aus Autorensicht verstehe ich, dass es sehr viel Zeit “frisst”, die man fürs Schreiben verwenden könnten. Ich glaube aber tatsächlich, dass es inzwischen zum Autorenberuf ein Stück weit dazugehört, weil es vom Leser erwartet wird. Natürlich kann man dann als Autor trotzdem “nein” sagen, aber ich glaube, dass es Autoren mit geringerer Social Media Präsenz einfach schwerer haben.
Liebe Grüße
Desiree
Evy
Der Zeit-Faktor ist nicht zu unterschätzen, aber wenn man auf Social Media präsent ist, ist man frei – frei, seine Meinung zu äußern, aber auch frei angreifbar. Und auch wenn man kritik-fähig sein SOLLTE, können negative Kommentare runterziehen und man zweifelt an seinen Fähigkeiten.
Ich denke, eine gute Social Media-Präsenz kann kompensieren, dass Bücher inhaltlich und stilistisch nicht so gut sind, weil man den Menschen mag.
Andererseits merke ich auch, wie wichtig offline-Präsenz ist z.B. indem man Kontakt zur örtlichen Pressevertretern knüpft. Das ist für die Leser nicht so relevant, aber wenn ein Autor in den Lokalnachrichten erscheint, löst das einiges aus.
Nochmal andererseits: Wenn man selbst nicht so offen ist, gibt es sicher Möglichkeiten, die Kanäle betreuen zu lassen 🙂
Tanja
Huhu Desiree,
bei deiner Frage habe ich im ersten Moment gedacht, dass es mir eigentlich gar nicht so wichtig ist, ob der Autor auch über Socialmediakanäle verfügbar ist. Aber du hast auf jeden Fall Recht: Für die eigene Werbung sind Socialmediakanäle eigentlich unabdingbar. Auch freue ich mich natürlich, wenn ich zu einem Autor einen guten Kontakt pflegen kann oder auch mal Neuigkeiten zu seinen Werken erhaschen kann.
Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass es schwer ist alles unter einen Hut zu bekommen. Ich merke, wie ich manche Netzwerke manchmal sträflichst vernachlässige. Das tue ich nicht, weil ich diese Netzwerke nicht mag sondern auch oft, weil ich manchmal einfach Prioritäten setzen muss. Das Schreiben eines Buches kostet auf jeden Fall viel Zeit. Im Vergleich dazu ist ein Buch relativ schnell gelesen. Somit möchten die Fans natürlich schnell Nachschub haben. Dieses Angebot- und Nachfrageprinzip muss ja auch irgendwie bedient werden ;o)
Vielleicht ist es ein schöner Kompromiss, wenn man sich auf eine Plattform konzentriert. Vielleicht eine, die auch gerade “in” ist und die das Zielpublikum gut abdeckt?
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Zeljka Ilic
Huhu 🙂
Ein richtig toller und vor allem zeitgerechter Artikel.
Nun, ich finde es schon gut, wenn Autoren auf den Sozialen Medien zu finden sind. Es soll jetzt kein Muss sein. Doch es ist fein, wenn man sich mit ihnen über ihre neuesten Bücher und Ähnliches unterhalten kann. Dadurch hat man einen Zugang zum Autor. Ohne die Sozialen Medien hätte man nur wenig Chancen dem Autor so nah zu kommen.
Das ganze soll in normalen Maßen gehalten werden und soll nicht über alle Grenzen gehen. Der Autor soll ja auch Zeit für sich haben sollen. 🙂
Es gibt einen Punkt, der mich davon abhält Sozial Medien 100%ig zu unterstützen. Das sind Beleidigungen und Mobbing. Online passieren solche Sachen viel leichter. Am meisten betroffen sind berühmte Persönlichkeiten. Aus diesem Grund kann ich jene Autoren verstehen, die sich dagegen entscheiden.
LG Zeki
LG Zeki
Kay
Ich bin da ganz bei dir und deinem Fazit. Auch als Autor sollte man die Möglichkeit nutzen, via social Media auf sein Werk aufmerksam zu machen, zumal es ja unendlich viel Konkurrenz gibt und man in der Menge leicht untergeht.
Ständig erreichbar zu sein, finde ich dann auch nicht notwendig, da ist Auto-reply eine gute Lösung 🙂
Liebe Grüße, Kay.
http://www.twistheadcats.com
Weinlachgummi
Hallo Desiree,
eine interessante Frage.
Ich finde auch, eine E Mail Adresse sollte gegeben sein, die Antwort muss dann auch nicht innerhalb von ein paar Stunden kommen. Aber so kann man seine Frage stellen / Anliegen hervorbringen. Da ich am liebsten auf Insta aktiv bin, finde ich es natürlich toll, wenn ich dort gleich Fragen stellen kann etc. Das Profil muss dann auch nicht unbedingt top gepflegt sein, oft reicht ja einfach schon das erreichbar sein bzw. da sein.
Was ich gerade bei ausländischen Autoren toll finde, ist die Option bei Goodreads, wenn diese dort von ihnen frei geschallten ist, dort direkt Fragen zu stellen. Diese sieht man dann auf dem Profil, so kann man auch durch die schon gestellten Fragen stöbern.
Liebe Grüße
Tanja
#WoZu KW 27 – Von emotionalen Achterbahnen und mutigen Entscheidungen – TwistheadCats
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