Ich freue mich sehr, dass sich Karin bereit erklärt hat, mir einige Fragen zu beantworten. Karin hat mich mit ihrem Roman, der Seday Academy, richtig beeindruckt.

1) Liebe Karin, magst du kurz etwas über dich erzählen? Was machst du so, wenn du nicht schreibst? Wie alt bist du?

Aber klar, ich erzähle dir gerne ein wenig über mich. Ich bin 31 und habe Diplom-Mathematik & Maschinenbau studiert, auf Anraten meines Umfelds “etwas Gescheites zu lernen” und natürlich weil ich Zahlen tatsächlich zu schätzen weiß, so unglaublich das auch klingen mag *lach* Einige Jahre habe ich dann im Risikomanagement einer Bank in Frankfurt a. M. gearbeitet und jetzt gerade befinde ich mich in Elternzeit. Sofern es die Kleinen genehmigen, lese ich sehr gerne, den Bibliotheksausweis habe ich mir nach meinem Umzug von Frankfurt ins hessische Ried vor zwei Jahren als Allererstes besorgt, noch bevor ich mich überhaupt auf der Stadt angemeldet habe 🙂

2) Du hast mir erzählt, dass du über Kurzgeschichten zum Schreiben kamst. Was sind denn das für Kurzgeschichten und wie kamst du auf die Idee zum Stift zu Greifen?

Auf die Idee zum Stift zu greifen kam ich bereits in meinen Teenager-Jahren. Ich konnte mich nie so recht für irgendwelche Fernsehstars oder Boy-Bands etc. begeistern, meine großen Idole waren immer Autoren. Zusammen mit meiner Mom war ich Stammkundin in jeder kleinen Bücherei im Umkreis meines winzigen Heimatdorfs in der Pfalz und es erschien – und erscheint mir immer noch – unglaublich, wie es möglich ist, mit wenigen Worten ganze Welten zu erfinden. Das wollte ich unbedingt auch lernen und so verbrachte ich schon bald viel Zeit beim Träumen und Schreiben 🙂

Und weil ich einfach alle Fantasy-Gestalten liebe, gibt es in meinen Kurzgeschichten sowohl Vampire, als auch Magier oder Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Die Geschichten spielen in der Vergangenheit, Gegenwart oder in der Zukunft, alles ist möglich. Nur Fantasy musste es immer sein und natürlich darf ein Happy-End nicht fehlen!

3) Seday Academy ist ein sehr geheimnisvoller Roman mit übersinnlichen Protas. Wo und wie wurdest du zu dieser Geschichte inspiriert?

Nun, zuerst möchte ich sagen, dass ich festgestellt habe mir liegen Romane bzw. sogar Serien mehr als Kurzgeschichten. Die Gedankenkonstrukte in meinem Kopf werden so schnell so komplex, dass ich sie gar nicht mehr auf wenige Seiten zusammenfassen kann und meine Protas entwickeln nicht selten ihr Eigenleben und verhalten sich auf eine Weise, die ich selbst nicht vorhersehen konnte 😀 Ein bisschen inspiriert für die “Seday Academy” hat mich die Fernseh-Serie um James Camerons Dark Angel mit Jessica Alba, die habe ich als Teenager geliebt, obwohl sie recht schnell wieder eingestellt wurde. 

Statt in der Zukunft sollte meine Geschichte allerdings in der Gegenwart spielen, doch die Idee einer auf den ersten Blick toughen, einzelgängerischen und kämpferischen Prota mit einer dunklen Vergangenheit hat mich nie mehr losgelassen. Wann immer sich mir die Gelegenheit bot – beim Warten auf den Zug, beim Spazierengehen, unter der Dusche – habe ich mich in diese Welt hinein geträumt und meine Figuren bekamen immer weitere Eigenschaften, Stärken, Schwächen und in meiner Vorstellung fingen sie an, sich gegenseitig zu mögen, sich für andere einzusetzen und für das zu kämpfen, was sie lieben. Irgendwann musste ich einfach mal anfangen, all das aufzuschreiben.

4) Bald erscheint ja der zweite Teil der Seday Academy. Willst du diesem Genre treu bleiben? An was schreibst du gerade?

Aktuell überarbeite ich einen Roman über ein magisch begabtes Mädchen in einer hoch technologisierten Welt, der im Januar als Print bei einem Kleinverlag veröffentlicht wird. Anschließend möchte ich gerne Band 3 + 4 der Seday Academy beenden. In der Hoffnung, dass die ersten beiden Bände vielen Lesern gefallen werden, habe ich 80% der Fortsetzung der Seday Acdemy bereits geschrieben, bevor ich überhaupt einen Verlag für Band 1 hatte. Meine Prota Cey und die gesamte Welt der J’ajal fesselt mich immer noch so sehr, dass ich genügend Ideen für mindestens zehn weitere Bände habe! 🙂
Und ja, ich werde definitiv bei Fantasy bleiben, wenn auch in allen Variationen.

5) Und was liest du selbst am Liebsten?
 
Natürlich Fantasy, aber auch Science-Fiction. Gerade arbeite ich mich durch David Webers “Honor Harrington”-Serie, bin bei Band 20 🙂
Ansonsten mag ich derzeit zum Beispiel J. R.Ward, Gena Showalter, P. C. und Kristin Cast oder generell mehrbändige Fantasy-Reihen.

6) Hast du ein Vorbild?

Vor ein paar Jahren hätte ich noch eindeutig “Wolfgang Hohlbein” gesagt – jedes Mal, wenn ich in eine Bücherei kam, stand von ihm ein neues Buch da, diese Produktivität hat mich unglaublich fasziniert 🙂 Leider gibt es mittlerweile auch einige Werke von ihm, die meinen persönlichen Geschmack nicht mehr so getroffen haben oder vielleicht haben sich auch einfach nur meine Vorlieben verändert. Heute kann ich gar nicht mehr genau “ein” Vorbild benennen, ich bewundere so viele, die es geschafft haben an ihrem Traum vom Schreiben festzuhalten und sich damit einen Namen zu machen. Aber meine Idole sind definitiv immer noch alles Autoren, keine sonstigen Promis 🙂

7) Jetzt kommen wir zu den wirklich wichtigen Fragen:
a) Kaffee oder Tee?
Tee, aber bitte mit Früchten/Kräutern und keinen Schwarztee
 
b) Schokolade oder Gummibärchen?
Krieg ich auch beides? Bitte, bitte?
 
c) Sport/Bewegung oder Couch/faulenzen?
Couch, auch wenn man das “Faulenzen” meistens dem “Kampfkuscheln” meiner Kids weichen muss, ist also eher die Kombi Couch/Bewegung 😀
 
e) lesen oder fernsehen?
Definitiv lesen! Schaut nie mit mir einen Film, zu dem ich vorher das Buch dazu gelesen habe, ich bin die ganze Zeit nur am Meckern 😀
 
d) Mathe oder Deutsch? ?
Bezogen auf Schulfächer tatsächlich Mathe, in Diktaten war ich nie besonders gut, das musste ich mit meinen Aufsätzen dann wieder ausgleichen 🙂

Danke für deine Zeit und die Beantwortung der Fragen liebe Karin!