Cover: Loewe Verlag

Erschienen: Februar 2016
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 384 Seiten
ISBN: 978-3-7855-8167-4
Buch: 17,95 EUR
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Davy ist ein Wunderkind: Sie spielt eine Vielzahl von Instrumenten, kann toll singen und ist auch sonst überdurchschnittlich begabt. Ihr Leben nimmt eine dramatische Wendung, als sie bei einem DNA-Test positiv auf HTS getestet wird, das sogenannte Mördergen. Von da an beginnt für Davy ein Albtraum: Ihre Freunde wenden sich von ihr ab, sie muss die Schule wechseln und wird wie eine Aussätzige behandelt. Die Lage droht dramatisch zu eskalieren, als Davy immer öfter in brenzlige Situationen gerät. Wird sie tatsächlich zur Mörderin?

Davy ist eine sympathische junge Frau, der es nie an etwas gemangelt hat. Ihre Eltern sind wohlhabend, sie konnte ihrer Liebe zur Musik immer nachgehen und sie ist mit dem heißesten Typen der Schule zusammen. Sie ist bei allen beliebt und hat eine glänzende Karriere vor sich.


Dass dieses Leben nur Fassade ist, muss sie auf grausame Art erfahren, als sie positiv auf HTS, das Mördergen, getestet wird. Damit wird sie plötzlich von allen gemieden, ja, ihre Freunde behandeln sie wie eine komplett andere, plötzlich gefährliche, Person.

Das Buch ist in zwei Teile geteilt, wobei die Handlung immer dramatischer wird. Entsprechend verändert sich auch Davy sehr. Bisher war sie kaum mit Gewalt oder Hass konfrontiert, nun muss sie plötzlich lernen sich durchzusetzen, zu verteidigen, zur Not auch mit Gewalt. Dabei stehen ihr Sean und Gil zur Seite, beides ebenfalls HTS-Träger. Zu Sean entwickelt sie langsam Vertrauen und zarte Gefühle, so dass auch die Romantik immer mitschwingt.

Die Autorin spielt während der Handlung immer wieder mit der Frage, wie sehr die eigenen Handlungen und Gefühle von der DNA bestimmt sind. Kann uns eine bestimmtes Gen tatsächlich zum Mörder werden lassen? Oder ist es einfach nur eine Entschuldigung, um Gewalt auszuüben und sich an keine Regeln mehr zu halten? Oder wird durch das Ausstoßen der HTS-Träger aus der Gesellschaft nicht die Gewaltbereitschaft gefördert? Das sind Fragen, die oft mitschwingen und die einen als Leser nachdenklich machen. 

Infernale ist für mich eine actionreiche Dystopie, bei der die Autorin den interessanten Ansatz des “Mördergens” gewählt hat. So stellt sich dem Leser die Frage, wie sehr die DNA wirklich unsere Handlungen bestimmt. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz und ich freue mich nach dem vorläufigen Ende sehr auf Teil 2.