Bild: Loewe Verlag
(Link 07.01.13)

Legend – Fallender Himmel ist der 1. Teil einer Triologie um den Rebellen Day und die Regimetreue June. 
Leider verrät uns Marie Lu in diesem 1. Teil nicht wirklich viel über die Welt, in der Day und June leben, was für mich schon ein kleiner Minuspunkt ist. 
Day und Junes Leben wird vom Regime bestimmt. Ob du arm oder reich bist, entscheidet sich mit 10 Jahren, wenn alle den “großen Test” machen müssen. Während June als Wunderkind der Republik 1.500 Punkte, die höchste Punktzahl, erreicht hat, ist Day durch den großen Test gefallen und floh auf die Straße, wo er seitdem lebt. Als sein kleiner Bruder Eden von der tödlichen Seuche befallen wird, möchte er alles tun, um die teuren Medikamente zu ergattern und verwundet dabei einen Oberst der Republik.

June ist fassungslos: Ihr Bruder Metias, der einzige, der ihr noch von ihrer Familie geblieben ist, wurde getötet und zwar von Day. June schwört Rache und setzt alle Hebel in Bewegung, um Day zu schnappen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Days und Junes Sicht erzählt. Dabei wird von Anfang an klar, dass Day ein sehr fürsorglicher Mensch ist, der sich heimlich um seine Familie kümmert und auch für die junge Tess sorgt, die mit ihm auf der Straße lebt.
June dagegen ist absolut regimetreu und möchte unbedingt den Mörder ihres Bruders schnappen. Während der Handlung gelingt es Marie Lu jedoch immer wieder mit kleinen Situationen Zweifel in June zu sähen; diese weckt vor allem Thomas mit einigen seiner Handlungen bei ihr; es war der beste Freund ihres Bruders.

Die Geschichte war sehr spannend, was mich jedoch wirklich gestört hat, waren die fehlenden Hintergrundinformationen zum Regime. Wie ist dieses entstanden? Was sind die Kolonien, der erbitterte Feind des Regimes? Wie genau kam das System des Elektors, der jetzt das Regime anführt, zu Stande? Ich denke, dass zumindest einige Fragen in den kommenden zwei Büchern beantwortet werden.

Generell ist das Ende des Buches eher vorläufig, es bleiben noch einige Handlungsstränge offen. Die Liebe zwischen Day und June ist eher zart und von wenigen zärtlichen Momenten geprägt. Leider gelingt es Marie Lu auch nicht zu verdeutlichen, warum die beiden sich zueinander hingezogen fühlen.

Fazit: Spannend, aber leider mit großen Lücken bzgl. der Gesellschaftsdarstellung. Auch die junge Liebe konnte mich nicht 100%tig überzeugen, 3,5/5 Punkten.