Cover: Oetinger

Erschienen: Oktober 2014
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 592 Seiten 
ISBN: 978-3-7891-3522-4 
Buch: 19,99 EUR 
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Um Endgame gab es einen ziemlichen Hype, was mich natürlich sehr neugierig auf das Buch gemacht hat 🙂

12 Geschlechter halten sich seit Jahrhunderten bereit. Jedes Geschlecht hat einen Auserwählten, der seit seiner Kindheit trainiert für nichts geringeres als das Überleben seines Geschlechts und aller, die er liebt. Denn wenn Endgame startet, dann geht es ums nackte Überleben!
Und nun ist es so weit: Zwölf Meteoriten schlagen auf der Erde ein an völlig unterschiedlichen Orten ein. Sie markieren den Anfang von Endgame! Ein Wettkampf beginnt, bei dem jeder der 12 Spieler versucht, die drei Schlüssel als erstes in den Händen zu halten. Denn nur, wem das gelingt, überlebt Endgame.
Die 12 Spieler könnten unterschiedlicher nicht sein: Von brutal, über gewiefte Hacker und Meister der Kampfeskunst bis zum All American Girl ist alles dabei. Doch eines ist klar: Unterschätze nie den Feind!

Die Rezensionen zu Endgame sind sehr geteilt, was mich umso neugieriger auf das Buch machte. Ich muss sagen: Für ein Jugendbuch halte ich Endgame nicht unbedingt. Denn dafür ist es zu brutal. Man muss sich schon auf viele Kämpfe einstellen, bei denen keiner der 12 Kämpfer es sich leisten kann, zimperlich zu sein.

Was mir als erstes aufgefallen ist, ist der Schreibstil von James Frey. Er besteht eher aus kurzen Sätzen, die aber auch gut zur sehr actionreichen Geschichte passen. Die Perspektive wechselt zwischen den 12 Spielern hin und her, wobei manche Spieler eher im Fokus stehen als andere.

Dabei habe ich meine Sympathien sehr unterschiedlich verteilt: Einige Spieler sind einfach nur brutal, foltern gerne und würden wirklich alles tun, um ans Ziel zu kommen. Einer davon ist der 13-Jährige Baitsakhan. Er ist zwar der Jüngste, aber das hält ihn nicht davon ab, brutal zu morden und zu foltern. Er war mit einer der unsympathischsten Spieler.
Den Gegenpol bietet Sarah Alopay. Sie ist als Spielerin nachgerückt, als ihr Bruder sich verletzte und ist das All American Girl. Vor dem Start von Endgame war sie Klassenbeste, Cheerleaderin und bei allen sehr beliebt. Sie spielt Endgame, um die zu retten, die sie liebt.

Ein interessanter Charakter war die stumme Chiyoko. Sie zieht es vor, anderen Spielern eher zu folgen und sie unsichtbar zu beobachten, um dann im richtigen Moment zuzuschlagen. Sie hat jedoch im Laufe der Geschichte, noch einige Facetten gezeigt, die mich überrascht haben.

Generell sollte man als Leser sein Herz jedoch nicht unbedingt an einen der Spieler hängen, denn am Ende sind nicht mehr alle 12 übrig 😛 Wer wann stirbt ist ziemlich unvorhersehbar, was natürlich für viel Spannung sorgt. Da ist es ziemlich hilfreich, dass der Autor einen eher distanzierten Schreibstil hat, denn keiner der Charaktere ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Auch eine kleine Liebesgeschichte findet den Weg in das Buch, ob sie jedoch von Zukunft ist, wird sich zeigen.

Die Idee rund um Endgame und die Umsetzung fand ich sehr spannend und die 12 Protagonisten sehr abwechslungsreich sowohl im positiven (sympathischen) Sinne als auch im negativen (brutalen) Sinne. Dennoch war die Story stellenweise auch sehr gewalttätig, darauf sollte man sich einstellen. Dem Hype wird das Buch meiner Meinung nach nicht ganz gerecht, dennoch ist Endgame für Dystopieliebhaber durchaus lesenswert.