Cover: Ravensburger

Erschienen: April 2017
Ausgabe: Taschenbuch
Seiten: 352 Seiten
ISBN: 978-3-473-58508-3
Buch: 12,99 EUR
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Elisabeth Caldwell ist anders als die anderen Teenager, denn sie fühlt nichts. Dafür kann sie jedoch die Gefühle in Form von Personen sehen. Sehnsucht, Wut, Schuld, sie alle sind zugegen, wenn ein Mensch sehr intensiv von diesem Gefühl durchströmt wird. Die Gefühle sprechen sogar mit Elisabeth und sind faszniert von dem Mädchen, welches sie selbst nicht berühren können.
Fear jedoch gibt nicht auf. Er möchte wissen, wie es dazu kam, dass Elisabeth so ungerührt bleibt und möchte ihr Geheimnis lüften. Das ist auch bitter nötig, denn ein mächtiger Feind hat es auf Elisabeth abgesehen.

Elisabeth ist ein interessanter Charakter, der sich inzwischen darum bemüht, Gefühle vorzutäuschen, die sie nicht besitzt. Ihren Eltern, vor allem ihrer Mutter, ist sie unheimlich und ihr Vater ist ein Säufer, der oft genug seine Frau und Elisabeth schlägt. So hat sie auf einer Farm im Nirgendwo ein eher tristes Leben, doch Elisabeth ist davon seltsam unberührt, denn ihre Gefühle sind wie in einer Blase von ihr getrennt und in ihr ist nur eine Leere.

Ich fand die Grundidee der Geschichte wirklich interessant und ich fand die Autorin hat sie auch gut umgesetzt. 

Ein sehr interessanter Charakter ist Fear. Er ist das Element der Angst und kann schreckliche Bilder entstehen lassen. Er besucht Elisabeth regelmäßig und versucht zu ihr durchzudringen. Es scheint fast, als würde er für sie schwärmen, denn er ist fest entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen und ist nicht bereit, aufzugeben. 

Der Schreibstil ist lange Zeit eher ruhig. Das hatte ich nicht unbedingt erwartet, fand aber, dass es gut zur Geschichte gepasst hat. Die Autorin hält die Spannung mittels Elisabeths geheimnisvoller Träume oben, die ihr anscheinend Hinweise geben sollen. Ich fand es sehr interessant, dass Elisabeth manchmal doch so wirkte, als ob sie Gefühle hat. Das war z.B. der Fall, als sie immer wieder die schwer kranke Maggie besucht. Diese hat Krebs und liegt im Sterben und obwohl Elisabeth nichts fühlt, besucht sie sie regelmäßig und steht ihr als Freundin zu Seite.

Besonders spannend wird es im letzten Viertel. Hier taucht plötzlich eine unbekannte Gefahr auf und Elisabeths Leben hängt davon ab, dass sie sich erinnert!  Jetzt beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und die Ereignisse überschlagen sich.

Winterseele ist ein sehr interessanter Roman, der mir gut gefallen hat. Elisabeth ist natürlich eine besondere Protagonistin und ich fand, die Autorin hat die Idee gut umgesetzt.