Cover: bookshouse

Erschienen: September 2014
Ausgabe: ebook (oder Taschenbuch)
Seiten: 309 Seiten 
ISBN: 9789963525102
Buch: 3,99 EUR 
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Küsse am Meer ist nun der zweite Roman, den ich von Rosita Hoppe lese.

Pauline hat eine absolute Pechphase: Ihr Freund trennt sich völlig überraschend von ihr und zur Krönung hat sie in einer Kurzschlussreaktion noch ihren Job gekündigt. Pauline weiß nicht so recht, wie es weiter gehen soll. Da kommt ihr ein Anruf ihrer Freundin Jule gerade recht. Sie lädt Pauline ein, sie auf der Insel Amrum in ihrer Pension zu besuchen und ihr dort ein bisschen unter die Arme zu greifen. Obwohl Pauline nicht ganz überzeugt ist, sagt sie zu und verliert sich in der wunderschönen Natur und dem Meer. Und sie lernt den attraktiven Paul kennen, der ihr Herz höher schlagen lässt. Doch warum kann Jule Paul überhaupt nicht ausstehen und steht ihm sogar richtiggehend feindselig gegenüber?

Pauline hat mir zu Anfang richtig Leid getan, denn ein Schlag folgt auf den nächsten, so dass sie sich nach Amrum flüchtet. Trotz dieser Katastrophen beginnt die Geschichte sehr leichtgängig, denn die Autorin verzaubert den Leser mit Paulines Begeisterung für die Insel. Sie beschreibt wunderschön die Natur, den Strand und das Meer, so dass man selbst das Gefühl hatte, vor Ort zu sein.


Ebenfalls lernen wir Jule, Paulines beste Freundin, kennen. Nach dem tragischen Tod ihres Mannes führt sie alleine eine kleine Pension auf Amrum, in der Pauline nun aushilft und in die ich mich ebenfalls sofort verliebt habe. 🙂

Während Pauline mir am Anfang noch sehr sympathisch war, nahm dies mit der Zeit leider etwas ab. Sie entspricht einfach nicht dem Bild einer 37-Jährigen Erwachsenen. Ich hätte Pauline anfangs auch für wesentlich jünger gehalten, denn sie ist sehr impulsiv und leider auch oft unüberlegt in ihren Handlungen. Auch den Verlust ihres Jobs verdankt sie einer überstürzten Äußerung, aber statt das Gespräch mit ihrem Chef zu suchen, kneift sie lieber und nimmt ziemliche Unannehmlichkeiten dafür in Kauf. Etwas übertrieben fand ich auch ihre Liebe zu Eis, denn sie scheut sich auch nicht davor, zwei riesige Eisbecher à 5 Kugeln an einem Tag zu verdrücken.

Pauline unternimmt viele Ausflüge auf der Insel und lernt dabei den sympathischen Paul kennen. Obwohl dieser nicht so viel von sich preisgibt, finden sie doch immer wieder Gesprächsstoff und Pauline schöpft neue Hoffnung. Paul selbst fand ich etwas undurchsichtig, aber dennoch nett und lustig. Doch gerade die Bekanntschaft zu Paul, führt zu bitteren Diskussionen mit Jule. Auch hier in dem Streit fand ich es merkwürdig, wie schnell Pauline Partei ergreift. Gerade bei so einem sensiblen Streitthema hätte ich mir gewünscht, dass Pauline das nötige Zartgefühl zeigt…was sie leider nicht tut. Erneut ist sie sehr impulsiv und wie ich finde auch verletzend, was sie mir in dieser Situation doch etwas unsympathisch gemacht hat.
Diese Unüberlegtheit zeigt sich noch in weiteren kleinen Szenen, was ich leider zunehmend als störend empfand. Auch die anfängliche Leichtgängigkeit ging dadurch verloren, was sehr schade war.

Das Ende hat mir wieder recht gut gefallen. Paul und Pauline sind letztlich offen zueinander und sprechen alle Punkte an, die bis dato nicht zur Sprache kamen.

“Küsse am Meer” besticht durch die wunderschöne Kulisse auf Amrum. Leider konnte ich mich mit Paulines sehr impulsiver und oft unüberlegter Art nicht so richtig anfreunden während mir die anderen Charaktere allerdings gut gefallen haben.