Ausgabe: ebook
Seiten: 212 Seiten
Buch: 2,99 EUR
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Anna Fricke thematisiert in ihrem Buch ernste Themen wie Trauer und schwere Krankheit.

Julia hat einen schweren Verlust erlitten, ihr Mann stirbt mit Mitte 20 bei einem Autounfall. Auch Stephens Frau und sein kleiner Sohn sterben bei diesem Unfall. Julias und Stephens Wege kreuzen sich und die beiden unterstützen sich gegenseitig in ihrer Trauer. Doch dann schlägt das Schicksal bei Julia erneut zu…

Unglücklicherweise beginnt “Versprich mir einen Kuss” mit einem langen, für den Leser eher unverständlichen, Prolog, den ich leider ziemlich langweilig fand und der relativ umständlich formuliert wurde.
Wer diesen geschafft hat, lernt Julia kennen, eine 25-Jährige Studentin, die Zukunftspläne mit ihrem Mann schmiedet und von Kindern träumt. Doch Julias Träume werden zerstört, als ihr Mann unerwartet stirbt. Diesen Part der Trauer, den Julia durchlebt, war relativ intensiv beschrieben und hat mich für den eher schwachen Anfang entschädigt. Stephen ist Mitte 30 und er und Julia treffen wieder aufeinander. Stephen ist Gitarrenlehrer und sehr loyal. 

Leider nimmt das Buch dann erneut eine eher tragische Wendung, diesmal ist Julia persönlich betroffen. Wenn ich gewusst hätte, dass eine schwere Krankheit nun auch noch eine große Rolle in der Geschichte spielt, hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht gelesen. Ich fand es persönlich etwas zu viel des Guten nach dem tragischen Verlust am Anfang des Buches.

Es gibt viele emotionale Momente und Stephen und Julia wachsen langsam zusammen. Das fand ich schön zu lesen. Manchmal wurden diese emotional geprägten Momente jedoch durch sehr detaillierte Beschreibungen von Alltäglichkeiten unterbrochen. Ich persönlich muss nicht 3 Seiten lesen, wie Julia Spaghetti kocht. Das hat mich teilweise in meinem Lesefluss gestört.

Auch Stephens Altersunterschied zu Julia (ca. 10 Jahre) wird im Buch als “Problem” dargestellt, welches ich nicht wirklich nachvollziehen konnte, denn in der heutigen Zeit spielt das meiner Meinung nach keine Rolle mehr.

Trotz emotionaler Momente, die mich berührt haben, gab es für mich vor allem beim Schreibstil noch Luft nach oben. Zudem muss man sich als Leser auf relativ viel Trauer und Verlust einstellen, noch über den Klappentext hinaus.